Sehr geehrte BVfK-Mitglieder,
die Aktion von Sixt, 1&1 und Peugeot zeigt, wie sehr die Autowelt in Bewegung ist: Für 99 € im Monat inklusive Überführung, Versicherung, Steuern, Service und Zulassung kann man kaum einen Gebrauchtwagen unterhalten, wenn man einmal davon ausgeht, dass das Reparaturrisiko für Verschleißteile im Gegensatz zu den Auswirkungen jüngster BGH- und EuGH-Urteile nicht beim Händler, sondern beim Käufer liegt.
Für das Geld gab es übrigens kurz vor Weihnachten auch neue 1er BMW, jedenfalls in der Werbung. Wenn man allerdings interessiert nachfragte, waren die Schnäppchen gerade alle verkauft. Da fragt man sich: Riecht es auch nach beim vornehmen Vertragshandel nach Lockvogelangeboten?
Welche Konsequenzen hat das für den freien Handel? Hat dem EU-Neuwagen längst die Stunde geschlagen? Haben Dumpingpreise auch Auswirkung auf den Marktanteil von Gebrauchtwagen? Jedenfalls könnte man eine Studie von Creditplus so verstehen: kfz-betrieb-potenzielle-autokaeufer-wollen-viel-geld-ausgeben
Man will ermittelt haben, dass sich nur 32 % der Kaufwilligen für einen Gebrauchtwagen interessieren. Man bedenke, dass das Verhältnis zwischen den Zulassungen von Neu- zu Gebrauchtwagen bisher immer umgekehrt war (3 Millionen Neuzulassungen zu 6 Millionen Halterwechseln bei Gebrauchtwagen p.a.).
Wir haben es also nicht nur mit offenen gefahrenen Attacken gegen den freien Handel wie im Falle Hyundai zu tun, sondern auch mit einem schleichenden Prozess, bei dem viele etwas vom Kuchen abhaben wollen.
Wie bereits erwähnt, zählen dazu auch die Kfz-Internetbörsen, die allerdings in ihren Bemühungen eher orientierungslos wirken, wenn man sich die Kritik unsere Mitglieder anschaut. Wir könnten übrigens diese Woche in einem ausführlichen Telefonat mit mobile.de eine Überprüfung des 5-Sterne-Auswahlkriteriums erreichen. Gleichzeitig haben wir bei der Gelegenheit nochmals deutlich gemacht, dass sinnvolle Verbraucheraufklärung nicht im Gegensatz zur Bereitschaft seriöser Händler zur Transparenz steht, jedoch viele Details des Bewertungssystems weder dem einen, noch dem anderen dienen, sondern an diesem Ziel vorbei gehen. Da stellt man sich die Frage, ob so etwas aus Unwissenheit, wider besseren Wissens oder aus Gründen geschieht, bei denen die Akteure anderes im Sinn haben.
All dies herauszufinden, ist unsere Aufgabe ebenso, wie nach Möglichkeiten zu suchen, mit einer Gemeinschaft von 800 Kfz-Händler intensiver THINK-BIG zu proben.
Die Zeit ist reif, doch sind es die Händler auch? Das, verehrte BVfK-Mitglieder möge sich jeder fragen, der entnervt wie noch nie von der Gängelei der BIG-PLAYER ist. Wer diese Bereitschaft spürt, möge sich melden und engagieren, denn der BVfK braucht immer diese Dynamik und Unterstützung seiner Mitglieder, insbesondere bei wichtigen Aufgaben. Dann klappt es nämlich auch weiterhin mit
„Alles Gute für Ihren Autohandel!“
Ihr
Ansgar Klein
Geschäftsführender Vorstand
Bundesverband freier Kfz-Händler BVfK e.V.
Feedback immer gerne direkt an: vorstand@bvfk.de